Neue Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -verwertung
Unter Kohlenstoffspeicherung und Verwendung (CCU) werden Technologien verstanden, die CO2 in Produkte wie Brennstoffe, Chemikalien oder Baustoffe umwandeln. Das Potenzial solcher Technologien, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird in einem Bericht der europäischen Akademien beurteilt. Marco Mazzotti von der ETH Zürich war stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die den Bericht verfasste.
Aus dem Akademien-Bericht folgert die Group of Chief Scientific Advisors der EU, dass CCU eine Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele und der Dekarbonisierung der Wirtschaft spielen könne. Voraussetzungen dafür sind reichlich vorhandene kohlenstoffarme Energie für die Aufnahme durch CCU sowie ein günstiges Rechts- und Investitionsumfeld. Die politischen Empfehlungen der Group of Chief Scientific Advisors zur Förderung von CCU umfassen: Entwicklung einer Methodik zur Berechnung des Klimaschutzpotenzials und der Förderkriterien für CCU-Projekte, Schaffung eines günstigen Regulierungs- und Investitionsrahmens sowie das Verfechten der in internationalen Abkommen festgelegten Methoden. Diese Ergebnisse werden sowohl für den EU-Ansatz betreffend "Zukunft der Energie" als auch im weiteren politischen Kontext der Reduzierung der CO2-Emissionen, der Energieeffizienz und der Ökobilanz von Bedeutung sein.
Zur Untermauerung ihrer Politik hat die Europäische Kommission den Scientific Advice Mechanism etabliert. In diesem Rahmen stellen die Europäischen Akademien über das Konsortium SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies), zu dem auch die Akademien der Wissenschaften Schweiz gehören, wissenschaftliche Expertise zur Verfügung.
Ausgabe / Band: SAPEA Evidence Review Report, No. 2
Seitenangabe: 94
Standard-Nummer: ISBN 978-3-9819415-5-5 / DOI 10.26356/CARBONCAPTURE