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Projekt zur nationalen Planung von prioritären Gebieten für Energieanlagen

Jüngst fällte das Parlament u.a den dringlichen Bundesbeschluss über den beschleunigten und vereinfachten Ausbau der erneuerbaren Energien. Schon vor diesem Entscheid hatten sich die Akademien der Wissenschaften Schweiz gegenüber der Politik mit der Empfehlung für die Schaffung eines nationalen Konzepts zur Identifikation von geeigneten Standorten für die zukünftige Errichtung von erneuerbaren Energieanlagen geäussert: Der Ansatz wurde bereits 2012 zusammen mit zahlreichen Stakeholdern erarbeitet und in einem Bericht der Akademien publiziert. Er hat aber damals in der Politik noch wenig Widerhall gefunden.

Der Albigna-Stausee: Hier wird Strom aus Wasserkraft und Solarenergie produziert. Dass sich heute Politik und Wirtschaft für den Ausbau erneuerbarer Energien aussprechen, ist unter anderem auch guter Klimakommunikation zu verdanken.
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Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen im Energiebereich hat das Forum Landschaft, Alpen, Pärke zusammen mit dem Forum Biodiversität und ProClim der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz den Vorschlag im Frühling in einer Stellungnahme zu einer Änderung des Energiegesetzes erneut eingebracht (siehe Medienmitteilung und Stellungnahme). Dabei schlagen wir vor, dass Wind-, Wasser- und Solarenergie inkl. deren benötigten Infrastrukturen wie Leitungen, Erschliessungsstrassen, etc. in die Betrachtung einbezogen werden, um die Synergien optimal zu nutzen. Zu diesem Ansatz gehören sowohl wissenschaftliche Grundlagen als auch die Anliegen und Bedürfnisse der verschiedenen Stakeholder. Dadurch könnten Zielkonflikte entschärft und die Zielsetzungen in den Bereichen Energieproduktion, Klimaschutz, Landschaftsqualität und Biodiversität unter einen Hut gebracht werden.

Die Idee ist in weiten Kreisen auf Zustimmung und Interesse gestossen. Da uns ein solches nationales Konzept vor den neusten Entscheiden des Parlaments nun als sehr dringlich erscheint, ergreifen wir gemeinsam mit ProClim und dem Forum Biodiversität die Initiative und starten einen entsprechenden Prozess. In einem ersten Schritt sollen Kriterien für die Identifikation solcher Gebiete diskutiert sowie vorhandene Grundlagen (wissenschaftliche, gesetzliche, räumliche) zusammengetragen werden. Dazu wurde Anfangs Dezember 2022 ein erster Workshop mit Interessierten durchgeführt.

Ziel ist, damit einen Betrag zu leisten, den nun benötigten raschen Ausbau der erneuerbaren Energien unter Einbezug der erprobten raumplanerischen Instrumente zu fördern und möglichst landschafts- und biodiversitätsverträglich zu gestalten.

Siehe auch der Standpunkt von Urs Neu vonProClim «VON SELBSTLÄUFERN UND BREMSKLÖTZEN IN DER ENERGIEWENDE» im FlashMagazin von ProClim, Seite 3.

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