Tagungsbericht: Sustainability Science Forum 2021
Accelerating Transformation
Mit der ersten Ausgabe des Sustainability Science Forums am 30. November 2021 im Eventforum Bern brachte die Sustainability Research Initiative der SCNAT zentrale Akteure rund um die Nachhaltigkeitsforschung zusammen. Der Anlass widmete sich der Frage, wie die Wissenschaft die Beschleunigung des Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit stärker und direkter unterstützen kann. Ein besonderer Fokus der lebhaften Debatten lag auf der effektiveren Nutzung bestehenden Wissens, der Entwicklung konkreter Handlungspfade vor dem Hintergrund der gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Nachhaltigkeitszielen und der Stärkung kollaborativer Forschung, insbesondere zu den im Whitepaper "Prioritäre Themen für die Schweizer Nachhaltigkeitsforschung" der Akademien der Wissenschaften Schweiz identifizierten drängenden offenen Fragen.
Nach den Begrüssungsworten von Marcel Tanner, Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz führte Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz in das Thema ein. In seiner Keynote zeigte er auf, wie sehr wir uns angesichts der einmalig hohen CO2 Konzentration und des schnellen Artensterbens an einem einzigartigen Punkt in der Geschichte befinden. Obwohl – und das ist neu – Regierungen und die Unternehmenswelt anfangen zu realisieren, wie stark uns das alle betrifft, stehen wir vor riesigen Herausforderungen was die Umsetzung der politisch beschlossenen Klimaziele und den Ehrgeiz, weit darüber hinaus bis zu Net Zero zu gehen, betrifft. Wir sind bereits inmitten der Transformation, bewegen uns aber nicht schnell genug. Es geht um einen radikalen Umbau, der alle Sektoren massiv betrifft, die Tragweite der industriellen Revolution hat, aber dreimal so schnell geschehen muss.
Mutige Menschen, die die Regeln in Frage stellen
Laut Vellacott wäre die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit ohne Wissenschaft nicht denkbar. Photovoltaik wäre nicht so schnell konkurrenzfähig geworden. Die Arbeit von IPCC und IPBES hat unter Entscheidungsträgern weltweit zu einer sehr starken Beachtung der Wissenschaft geführt. Dennoch muss sich auch die Wissenschaft selbst weiter und schneller wandeln, so wie sie es während der industriellen Revolution auch getan hat, als beispielsweise die ETH gegründet wurde, um Leute mit neu benötigten Fähigkeiten auszustatten:
„As the world around us changes at a speed we’ve never seen before, our academic institutions have to change at a speed we’ve never seen before – if they are to remain relevant.”
Für Vellacott sind drei Dinge zentral: Erstens braucht es den Fokus auf die grössten Herausforderungen. Zweitens braucht es die Integration der Perspektiven verschiedener Disziplinen, und drittens sind transdisziplinäre Ansätze wichtig, um über die Wissenschaft hinaus zu helfen, den Wandel herbeizuführen.
Thomas Vellacott rief zum Schluss seines Referats die Anwesenden auf: «Wir brauchen Menschen, die mit den bestehenden Institutionen zusammenarbeiten, aber nicht nach alten Regeln. Wir brauchen mutige Menschen, die die Regeln in Frage stellen und für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit machen.»
Präsentation Thomas Vellacot (Pdf)
Wie sich wissenschaftliche Institutionen für den Wandel fit machen können, zeigten die darauf folgenden Beiträge von Corina Caduff, Vizedirektorin Forschung an der Berner Fachhochschule und Lutz Merbold, Leiter Agrarökologie und Umwelt bei Agroscope auf. Beide Institutionen überarbeiteten 2021 ihre strategischen Forschungsschwerpunkte auf der Basis der im Whitepaper der Akademien vorgeschlagenen „Priority Themes“.
Die Bedeutung der strategischen Themensetzung und deren allfällige gezielte finanzielle Förderung wurden auch an der nachfolgenden Podiumsdiskussion besprochen. Sie widmete sich der Frage, wie wir Wissenschaft für den Wandel stärken können, betrachtet als Zusammenspiel von Forschenden, Institutionen und Forschungsförderern.
Science for Change: Wissenschaft und öffentliches Handeln müssen zusammengehen
Laut Julia Steinberger, Professorin für Societal Challenges of Climate Change an der Universität Lausanne muss sich der Fokus der Wissenschaft stärker hin zum öffentlichen Handeln bewegen, um mitzuhelfen, dass sich Dinge verändern. Forschende sollten frei sein, zu den Fragen zu arbeiten, die ihnen am Herzen liegen und hier auch unbequem sein dürfen statt sich nur an den gängigen Trends orientieren zu müssen, um Karriere machen zu können. Laut Steinberger kann es allerdings durchaus riskant sein, Dinge fundamental zu hinterfragen. Forschende treten damit nicht selten auch gegen mächtige Akteure an, gegen Verteidiger der bisherigen Systeme und Strukturen, die sich ändern müssen. Die Frage ist, wie sie ihnen begegnen und sich ihnen gegenüber positionieren können. Wissen wir, wie wir solche Forschung machen können? Dazu bräuchten wir eine entsprechende Auseinandersetzung, Ausbildung und Coaching.
Aus der Sicht von Renat Heuberger, Mitglied des Innovationsrats von Innosuisse und CEO der South Pole Group wäre es wichtig, dass Wissenschaft viel stärker mit dem Alltag der Leute in Verbindung gebracht und erlebbar gemacht wird. Laut Stuart Lane, Mitglied des Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds und Professor für Geomorphologie an der Universität Lausanne geht es darüber hinaus darum, die Beziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft neu zu denken. Er ermutigte Forschende, diese ohnehin künstliche Grenze vermehrt zu überschreiten und neue Formen der Zusammenarbeit zu suchen, auch um die Voreingenommenheit der Forschung ein Stück weit überwinden zu können.
Alle drei Gäste waren sich einig, dass die Idee, zusammenzukommen um grössere Probleme anzupacken stärker gefördert werden müsse. Dazu brauche es eine adäquate Problemorientierung, betonte Lane: man müsse das Problem zu sich sprechen lassen, also gewissermassen den Baum fragen, wie er beforscht werden wolle. Heuberger wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit in grösseren Konsortien mit mehr Risiken verbunden sei und deshalb mehr Toleranz gegenüber Misserfolgen verlange. Man müsse Unvorhergesehenes zulassen können. So sei etwa das Innosuisse Flagship Programm speziell flexibel bezüglich der Einhaltung von Milestones.
Unterstützung durch die Forschungsförderung
Die Evaluation solch kollaborativer, transdisziplinärer Forschung sei immer noch eine grosse Herausforderung, berichtete Lane. Im Research for Development Programm des SNF (R4D) seien dazu neue Formen entstanden, so etwa Evaluationspanels in denen auch die Praxis vertreten sei. Der SNF sei daran, die in der DORA Deklaration vorgeschlagene fundamental neue Art, Wissenschaft zu beurteilen, Schritt für Schritt umzusetzen. Auch die Resultate können nicht in der normalen wissenschaftlichen Art beurteilt werden. Die Outcome-Orientierung müsse dabei schon von Anfang an angelegt sein und auch bis in die Umsetzung hinein getragen werden, erläuterte Steinberger. Sie nannte als Beispiel die kollektive Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir mit möglichst kleinem Ressourcenverbrauch jedermanns Bedürfnisse befriedigen können:
„It‘s about reorienting research towards outcomes and then bringing in all the reflection and freedom you need in order for those outcomes to be considered in the best way possible.“
Viel Potential liege in der Art, wie die Wissenschaft kommuniziere, waren sich Steinberger und Heuberger einig. Hier brauche es mehr Capacity Building, damit auch mit Uneinigkeit innerhalb der Wissenschaft, Unsicherheit von Wissen und unvollständigem Wissen ein guter Umgang gefunden und der Bezug zum Alltag der Leute geschaffen werden könne. Laut Heuberger ist es hilfreich, das Ausmass der Uneinigkeit demjenigen der (übergeordneten) Einigkeit gegenüberzustellen. Steinberger erzählte von Netzwerken, welche Brücken zwischen Forschenden und Medienschaffenden bauen, um die journalistische Berichterstattung zu unterstützen.
Lane ergänzte die Wichtigkeit von neuen Formen von Outputs, welche zur Kommunikation von Resultaten genutzt werden könnten. So zeige der Film „La veine verte“ aus dem R4D Programm, wie transdisziplinäre Zusammenarbeit gestaltet werden und transformativ wirken könne.
Abschliessend ermutigten die Podiumsgästen das Publikum, in mehreren Communities in Wissenschaft und Praxis mitzumachen – vom Besuch im Labor fachfremder Disziplinen über Gewerkschaften bis zum Elternrat. Es sei wichtig, sich über verschiedene Bereiche hinweg verstehen zu können. Nur eine Expertise und eine Rolle zu haben sei ein gutes Rezept, um als Gesellschaft in der Zukunft zu scheitern, meinte Steinberger. Kollaborative Settings seien dann erfolgreich, wenn jeder Player weiss was er tut, was seine Rolle ist und was er beiträgt, ergänzte Heuberger.
“Unleashing Knowledge”: bestehendes Wissen besser nutzen
Drei Parallel-Sessions luden am Nachmittag zur vertieften Beratung dazu ein, wie bestehendes Wissen besser genutzt, wie Transformationsforschung gestaltet und wie die gegenseitigen Abhängigkeiten von Nachhaltigkeitszielen in politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden können.
Zur Diskussion von Strategien zur besseren Nutzung bestehenden Wissens waren neben Moderatorin Janet Hering, Direktorin der Eawag drei Gäste eingeladen. Markus Jenny, Landwirtschaftsexperte an der Schweizerischen Vogelwarte berichtete von der Arbeit des Think Tanks „Vision Landwirtschaft", welchen er auch präsidiert. Dieser hat zum Ziel, den Akteuren wichtige Themen in der Landwirtschaft zu erklären. Anna Stünzi, Präsidentin des Think Tanks foraus, gewährte Einblicke in dessen politische Arbeit. Und BinBin Pearce vom TdLab der ETH Zürich erklärte, wie in ihrer transdisziplinären Forschung das generierte Wissen laufend und direkt von Partnern, die in die Projekte involviert sind, aufgenommen und gewissermassen weiterverarbeitet wird.
Laut Jenny ist es zentral zuerst dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Interessengruppen verstehen, dass es ein Problem gibt, bevor man Lösungen finden kann. Die Teilnehmenden waren sich auch einig, dass das Ausprobieren von Neuem in Pilotsettings hilfreich ist, und positive Erfahrungen am besten durch die beteiligten Leute selbst weitergegeben werden. So ist das Wissen auch kontextualisiert, was laut Pearce hilft, den Zielgruppen die Relevanz aufzuzeigen. Es ist wichtig mit den Beteiligten zu sprechen und zu fragen, welche Wissenslücken es gibt, und dann zu versuchen, diese gezielt mit Informationen zu füllen. Hilfreich ist des Weiteren die Schaffung von Strukturen zur Weitergabe von Wissen bis hin zur Umsetzung. Dieser Arbeit sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden – auch durch die Finanzierung entsprechender Anstrengungen.
Schliesslich wurde betont, dass die verschiedenen Netzwerke, Think Tanks und Forschenden, die sich mit der besseren Nutzung von Wissen befassen sich stärker vernetzen und ihre gemeinsamen Anliegen auch gemeinsam verfolgen sollten. So könnte der Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren verbessert werden.
Wie geht Forschung für gesellschaftliche Transformation?
Die Diskussion in der zweiten Session befasste sich mit der Frage, welche Rolle die Wissenschaft beim gesellschaftlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit spielen kann und wie sich die Transformationsforschung von anderen Forschungsformen unterscheidet. Diskutiert wurden auch die besonderen Anforderungen und Bedürfnisse dieser Forschung. Zudem wurden Beispiele für bewährte Ansätze aus globalen und lokalen Forschungskooperationen aufgezeigt.
Laut der Einführung von Moderator Fabian Käser, Leiter KFPE bei der SCNAT sollte Transformationsforschung über die reine Beschreibung von Wirkungszusammenhängen hinausgehen und Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Umgestaltung aufzeigen. Sie muss also lösungsorientiert sein und in den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und der Gesellschaft einbezogen werden, so das Votum. Die td-net Toolbox für die Koproduktion von Wissen stellt Methoden vor, die dabei helfen.
Transformationsforschung beinhaltet oftmals eine Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis. Dabei ist es wichtig, diese sorgfältig auszuwählen, allfällige ungleiche Machtverhältnisse unter ihnen auf den Tisch zu legen und anzuerkennen, und auch diejenigen einzubeziehen, die bisher nicht konsultiert wurden. Das können Menschen mit geringer formaler Bildung, anderen Wissenssystemen oder Kinder sein, wie Joëlle Mastelic, Präsidentin Energy Living Labs Association und Professorin HES-SO Valais-Wallis berichtete. Möglicherweise sind sie es nicht gewohnt, ihre Ideen oder Bedenken vorzubringen, und es bedarf eines Plädoyers von Forschenden, um ihren Stimmen das angemessene Gewicht zu geben. Die Wyss Academy baut laut Tatjana von Steiger, Leiterin Global Policy Outreach, auf langjährigen Partnerschaften auf und profitiert so vom bereits aufgebauten Vertrauen. Einen anderen Ansatz wählte Johanna Jacobi, Professorin für Agrarökologische Transitionen an der ETH Zürich. Sie arbeitete in ihrem R4D Projekt mit Partnern ausserhalb der üblichen Verdächtigen zusammen, welche neue und frische Perspektiven einbrachten. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Budgettransparenz. Es muss fair ausgehandelt, vereinbart und transparent gemacht werden wer welche Ressourcen einbringt und wer welche Leistungen aus einem Projekt erhält (vgl. auch KFPE-Leitlinien zu diesem Thema).
Auch das Problem der Forschungsfinanzierung, welche sich nicht auf von vornherein klare Forschungsfragen, Ziele und Meilensteine abstützen kann wurde in dieser Session besprochen. Die Teilnehmenden schlugen vor, es über das festlegen gemeinsamer Visionen zu Beginn der Zusammenarbeit anzugehen.
Gegenseitige Abhängigkeiten zwischen Nachhaltigkeitszielen berücksichtigen
Die Session «The hard problem: Interdependencies between sustainability goals» befasste sich mit der Frage, wie gegenseitige Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitszielen identifiziert, priorisiert und in politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden können.
Laura Ebneter und Christoph Bader vom Centre for Development and Environment der Universität Bern stellten ein qualitatives Modell vor, das hilft, die Frage systemisch anzugehen und zu verstehen. In ihrer Studie untersuchten sie, welche Unterziele der Agenda 2030 viele andere beeinflussen und welche von vielen anderen beeinflusst werden. So konnten sie aufzeigen, welche Ziele sich gegenseitig aufschaukeln, im positiven wie im negativen Sinn (Engels- und Teufelskreise). So wird klar, wo man ansetzen muss um möglichst viel bewirken zu können. Eine solche systemische Betrachtung hilft, die Ziele in ihrer Vernetztheit zu verstehen.
Im Anschluss diskutierten Till Berger vom Bundesamt für Raumentwicklung und Dominik Gross von Alliance Süd mit Christoph Bader und Moderatorin Eva Lieberherr von der ETH Zürich darüber, wie man dieses Wissen nutzen kann, um die Politikkohärenz zu erhöhen. Es wurde unter anderem für eine Verpflichtung zur Prüfung von Auswirkungen von Regulierungen auf die verschiedenen Nachhaltigkeitsziele plädiert. Nur so könne sichergestellt werden, dass keine Entscheide gefällt würden, die Anstrengungen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zuwiderliefen.
Brauchen wir eine visionsorientierte Forschungsförderung?
Eine reichhaltige und vielfältige Fishbowl-Diskussion mit etlichen Podiumsteilnehmenden thematisierte zum Schluss den Weg in die Zukunft. Ausgehend von den im Laufe des Tages identifizierten grössten Herausforderungen, die nun angegangen werden müssen um den gesellschaftlichen Wandel zu beschleunigen, wurde der Fokus im zweiten Teil auf die Frage gelegt, wie ein Flagschiff-Förderprogramm ausgestaltet sein müsse, um die Arbeit zu diesen Herausforderungen zu unterstützen.
Als Herausforderungen wurden die zu schwache Vernetzung von Akteuren, welche bestehendes Wissen versuchen nutzbar zu machen, Machtungleichgewichte zwischen Zusammenarbeitspartnern in der Transformationsforschung aber auch die Gefahr der Instrumentalisierung transdisziplinärer Forschung durch antiwestliche Regimes genannt. Weiter wurde die Notwendigkeit betont, aufgrund der Dringlichkeit der Nachhaltigkeitstransformation eine gemeinsame, gesellschaftliche Zukunftsvision zu entwickeln. Auf deren Basis müssten wir auf die Nutzung der Synergien setzen:
«Synergies are the only chance we have», so Pete Messerli, Direktor der Wyss Academy.
In Förderprogrammen ist wichtig, alle relevanten wissenschaftlichen Disziplinen von Beginn an abzuholen und gezielt die Bereitstellung von Wissen darüber, wie Veränderungen gestaltet werden können, zu fördern. Damit könne auch die Relevanz für eine Umsetzung und Anwendung des Wissens in der Praxis erhöht werden. Über die Forschenden hinaus sei insbesondere an – bisher auf die Privatwirtschaft fokussierten – Fachhochschulen die Ermöglichung von Kollaborationen mit nicht profitorientierten Akteuren wichtig. Dies würde auch helfen, den Innovationsbegriff zu erweitern, argumentierte Vincent Moser von der HES-SO. Rea Pärli von der ETH Zürich regte an, im Rahmen der Forschungsförderung regelmässig darüber zu berichten was funktionierte und was nicht, sowie zu reflektieren was zu Erfolg und Misserfolg geführt habe. Dies könnte eine Möglichkeit sein, um ergebnisoffener experimentieren zu können und einen guten Umgang mit Misserfolgen zu finden.
Pete Messerli schlug abschliessend vor, die Forschungsförderung zur Unterstützung des Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit an Visionen zu orientieren statt an im vornherein zu definierenden Forschungsfragen oder antizipierten Outcomes. Inpiriert von der mutigen Schaffung der ETH Zürich zur Zeit der industriellen Revolution, wie von Thomas Vellacott erwähnt, könnte man sich überlegen wie man eine Eidgenössische Hochschule für Transformation schaffen und finanzieren könne.
Der Präsident der SCNAT Initiative für Nachhaltigkeitsforschung, Peter Edwards schloss die Veranstaltung mit einer kurzen Zusammenfassung ab. Neben allen weitergehenden Aktivitäten zur Verbindung der verschiedenen Fachgemeinschaften innerhalb und ausserhalb der Wissenschaft, der vertiefenden Arbeit zu Forschungsprioritäten und dem weiterführenden Dialog mit Forschungsförderern sei auch die Absicht, das Sustainability Science Forum mittelfristig zu einer Plattform zur Netzwerkbildung, Ideensammlung und gemeinsamen fachlichem Austausch über aktuelle Themen zu machen.
Die Plenumsreferate und Podiumsdiskussionen wurden per Live-Stream übertragen. Hier können Sie diese nachschauen: Aufzeichnung der Veranstaltung