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ProMontesPreis 2021 geht an den Historiker Romed Aschwanden

ProMontesPreis 2021 für die Zukunft der Alpinen Kulturlandschaft

Der ProMontesPreis der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung, SSAF, wurde am vergangenen Samstag, 11.12.2021, anlässlich des Symposiums «Zukunft der Alpinen Kulturlandschaft», in Zusammenarbeit mit dem Forum Landschaft, Alpen, Pärke, am Tag der Berge im Alpinen Museum der Schweiz in Bern vergeben. Dieses Jahr ging der Preis an Dr. Romed Aschwanden. Er doktorierte am Departement für Geschichte der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Lengwiler zur Politisierung der Alpen in der Ära der Europäischen Integration von 1970-2000. Heute ist der Preisträger Geschäftsführer des Urner Instituts «Kulturen der Alpen» an der Universität Luzern.

ProMontes Preisverleihung 2021

In seiner Dissertation zur «Politisierung der Alpen; Umweltbewegungen in der Ära der Europäischen Integration (1970-2000)», und speziell in seinem Referat «Zwischen Bewahren und Nutzen; Umweltschutz in den Alpen im 20. und 21. Jahrhundert», hat der Historiker Romed Aschwanden anlässlich des ProMontesPreis-Wettbewerbs drei Phasen des gesellschaftlichen Umgangs mit den Alpen dargelegt.

Von 1900-1970 dominierte demnach der Schutzgedanke, die Natur wurde wahrgenommen als Gegensatz zur Kultur. Diese Bewegung war geprägt vom urbanen Bildungsbürgertum und kulminierte in der Schaffung des Nationalparks. Gleichzeitig erinnert Herr Aschwanden aber auch an die damalige Sichtweise der menschlichen Eingriffe, die einer Grimsel-Staumauer durchaus landschaftliches Mitgestaltungspotential attestierte. Und erinnert auch daran, dass Begriffe wie Kulturlandschaft, Biodiversität und Klimapositivität noch nicht im gesellschaftlichen Vokabular verankert waren.

In der 2. Phase von 1970-1990 kam dann die oekologische Wende und auch der Wechsel vom Bildungsbürgertum zu den direkt betroffenen Protagonisten im Alpenraum, deren Alpeninitiative zwar 1994 erfolgreich war, aber – muss man sagen – bisher nur teilweise umgesetzt werden konnte.

Die 3. Phase ab 1990 ist nach Aschwanden die Phase der Entwicklung hin zum integralen Schutz, zur Symbiose von Mensch und Natur. Und ist auch die Phase der Vernetzung, geprägt von der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA.

Abschliessend forderte Romed Aschwanden dazu auf, die Alpen nicht als Krisengebiet zu bezeichnen, sondern als Gebiet der notwendigen Koexistenz von Natur und Mensch und – notabene – auch als Gebiet des gemeinsamen Engagements von Geistes- und Naturwissenschaften.

Wir gratulieren auch ganz herzlichen den zwei anderen Finalist*Innen Arnaud Barras und Ana Stritih.

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