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Kriterien für eine konfliktarme Planung von Energieanlagen ausserhalb der Bauzone

Die Akademien der Wissenschaften Schweiz haben gemeinsam mit Fachleuten Kriterien entwickelt, um geeignete Gebiete zum Bau von Energieanlagen ausserhalb von Bauzonen zu finden, die Biodiversität und Landschaft möglichst wenig beeinträchtigen. Die Kriterien können Kantone bei der Richtplanung und Energieversorger bei der Planung von Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen unterstützen.

Kriterien für eine konfliktarme Planung von Energieanlagen ausserhalb der Bauzone
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Mit «Mantelerlass» und «Solarexpress» macht das eidgenössische Parlament Druck, die erneuerbaren Energien auch ausserhalb von Bauzonen rasch auszubauen. Demnach sollen die Kantone Gebiete bestimmen, in denen die Energieproduktion grundsätzlich Vorrang gegenüber anderen Interessen hat. Welches aber sind geeignete Gebiete, um viel erneuerbare Energie zu produzieren und dabei beim Bau, Betrieb und allfälligem Rückbau der Anlagen Biodiversität und Landschaft möglichst wenig zu beeinträchtigen? Die Akademien schlagen nun den Kantonen und Energieunternehmen Kriterien für die Identifikation solcher Gebiete vor. Dazu kommen Vorschläge, wie diese Kriterien bei Solarfreiflächenanlagen mit vorhandenen Daten und Schwellenwerten konkret angewendet werden können.

Mit dem Kriterienkatalog soll nicht nur ein möglichst schonender Ausbau der erneuerbaren Energien gelingen, sondern auch ein möglichst rascher, da potenzielle Konflikte minimiert werden. Zudem kann die Akzeptanz für die Anlagen verbessert werden.

Planungsgrundlage für Kantone und Energieunternehmen

Der Kriterienkatalog ist ein erstes Arbeitsinstrument für die Kantone und Energieunternehmen. Die Akademien unterstützen Forschungspartner dabei, den Einfluss der Gewichtung der Kriterien und von verschiedenen Parametern und Schwellenwerten auf die Gebietswahl zu untersuchen. Angestrebt wird letztlich ein elektronisches Planungstool, mit welchem Anwender Kriterien, Parameter, Schwellenwerte und Gewichtungen selbständig wählen und damit Karten für unterschiedliche Szenarien erstellen können.

Freiflächenanlagen sind nur Ergänzung

Wichtig bleibt zu betonen, dass Solarfreiflächenanlagen eine Ergänzung in einem dekarbonisierten Energiesystem sein können, um im Winter ausreichend Strom zu produzieren. Für Landschaft und Biodiversität am schonendsten ist der Ausbau der Solarenergie auf und bei Gebäuden und bestehenden Infrastrukturen. Da liegt weiterhin ein grosses Energiepotenzial brach.

Kriterienkatalog mit Fachleuten und Stakeholdern erarbeitet

Basierend auf einer Zusammenstellung der wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen erarbeiteten die Akademien die Planungsgrundlagen in mehreren Workshops zusammen mit Forschenden, Fachleuten aus der Praxis und Vertretenden der kommunalen, kantonalen und nationalen Verwaltung, von Energieunternehmen und NGOs.

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