Klimaneutralität als Chance
Trotz breitem Konsens über den menschengemachten Klimawandel stellt die notwendige Transformation eine enorme technische, politische und sozioökonomische Herausforderung dar. Sie bietet aber auch Chancen. Diese sollen bei der Kommunikation und bei Forschungsprojekten stärker im Fokus stehen.
Diesen und weitere Artikel finden Sie im Jahresbericht 2024 der SCNAT.
Bei der Kommunikation zu Klimathemen braucht es einen Kurswechsel. Dies fordern Fachleute aus Wissenschaft, Journalismus, Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen in der Grazer Charta der Klimakommunikation. Die Charta wurde vom Forum für Klima und globalen Wandel (ProClim) der SCNAT mitentwickelt und am K3-Kongress zu Klimakommunikation 2024 vorgestellt. Sie definiert Leitlinien für eine lösungsorientierte Kommunikation, die sich an Denkweisen und Lebenswelten unterschiedlicher Zielgruppen ausrichtet. Klimakommunikation kann die Menschen aktivieren und so Veränderungen auf gesellschaftlicher und persönlicher Ebene anstossen.
Um den Übergang zur Klimaneutralität voranzutreiben, ist aber nicht nur die Kommunikation gefragt, sondern auch die Wissenschaft. Wie kann die Klimaforschung dazu beitragen? Während der Umbau der Energieversorgung in der Schweiz bereits intensiv untersucht wurde, fehlen Forschungsprogramme zu einem klimakompatiblen gesellschaftlichen Wandel. Der Bericht «Nationales Forschungsprogramm Klima 2024 plus» identifiziert nun die zentralen Forschungsfragen und -lücken und skizziert ein Konzept für entsprechende Programme. Er basiert auf einer Auswertung der Literatur und Interviews mit Forschenden und weitere Gruppierungen. Zentral ist, dass künftige Forschungsprojekte disziplinenübergreifend arbeiten und den Bedürfnissen der Stakeholderinnen und Stakeholder sowie der Gesellschaft genügend Rechnung tragen.
Severin Marty
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Dr. Filippo Lechthaler
SCNAT
Forum for Climate and Global Change (ProClim)
House of Academies
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3001 Bern
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