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Image: Sebastian, stock.adobe.com
Discussion
Seminar
Workshop
Bern
Gentechnologie! Und Sie?
Time
14:45 - 19:30
Venue
Haus der Akademien Bern
Genscheren, CRISPR/Cas9, Gene Drives: Innovationen in der Gentechnologie erhalten zurzeit viel Beachtung. Aber werden sie auch unseren Alltag in der Schweiz beeinflussen? Welche Chancen, Grenzen, Risiken und ethischen Dimensionen sind mit ihnen verbunden? Welche Entscheidungen müssen wir als Gesellschaft treffen? Diese und weitere Fragen diskutierten über 60 interessierte Personen am 30. Oktober im Haus der Akademien in Bern.
Image: Forum Genforschung
Von krankheitsresistenten Pflanzen bis zur Mückenbekämpfung - die Entwicklung der Genschere CRISPR/Cas9 und andere Innovationen in der Gentechnologie sorgen für Aufmerksamkeit. Am 30. Oktober 2019 diskutierten über 60 Personen in drei Dialogrunden in einem offenen, interaktiven Format über unterschiedliche Aspekte dieses Themas.
Beim ThemaGentechnologie und Gesundheitgingen die Teilnehmenden der Frage nach, ob die Gentechnologie eingesetzt werden könnte, um von Mücken übertragene Krankheiten zu bekämpfen:
Welche gentechnologischen Ansätze werden in der Insektenbekämpfung zurzeit verfolgt und welche Chancen und Risiken gehen von ihnen aus?
Welche alternativen Bekämpfungsstrategien gibt es für Malariamücken und Tigermücken?
Wer trägt die Verantwortung, wenn bei einem zukünftigen Einsatz von Gene Drives etwas schieflaufen sollte?
Welche Werte legen wir einer Entscheidung für oder gegen einen Einsatz von Gentechnologie / Gene Drive zugrunde?
Wie sollte ein Dialogprozess in Entwicklungsländern gestaltet werden, damit eine freie Entscheidung der direkt Betroffenen möglich ist? Wie kann verhindert werden, dass Hoffnungen entstehen, die danach nicht erfüllt werden?
In der DialogrundeGentechnologie und Ernährungwurde anhand des Beispiels der Kartoffel diskutiert, ob die Gentechnologie und/oder die Genom-Editierung zur Züchtung nachhaltig einsetzbarer Sorten beitragen kann:
Inwiefern lassen sich Gentechnik und Genom-Editierung mit anderen landwirtschaftlichen Ansätzen kombinieren, die eine nachhaltige Landwirtschaft zum Ziel haben?
Was bedeutet "natürlich" im Hinblick auf unsere Nahrungsmittel?
Ist es möglich nachzuweisen, ob eine Sorte mit Hilfe der Genom-Editierung erzeugt wurde?
Wie kann die Diskussion mit Konsumentinnen und Konsumenten geführt werden?
Unter dem TitelGentechnologie und Forschung & Entwicklungstellten Forscherinnen und Forscher aus der Universität, einem Start-up-Unternehmen und der Do-it-yourself-Biologie-Bewegung ihre Forschungsansätze vor. Anschliessend gingen die Teilnehmenden unter anderem der Frage nach, welche Verantwortung Forschende tragen, die mit Gentechnologien arbeiten, und welche Grenzen die Gesellschaft der Erforschung und Anwendung von Gentechnologien setzen sollte:
Sind viele Visionen der Forschenden leere Versprechen oder sind konkrete Anwendungen wirklich absehbar?
Wird zu viel Geld in die Genforschung investiert und werden dadurch alternative Lösungen vernachlässigt? Wo sind technologische Lösungen überhaupt sinnvoll und wo braucht es ganz andere Ansätze?
Gibt es eine rote Linie für die Genforschung oder sollte es eine solche geben? Wer sollte eine solche definieren können? Wie können unterschiedlichen Kulturen und Werten in der globalen Forschungslandschaft Rechnung getragen werden?
Warum löst die Gentechnologie bei vielen Menschen Ängste aus?
Die Veranstaltung schloss mit einer spielerischen Zusammenfassung der Diskussionen durch das TAP - Theater am Puls.
Folgende Expertinnen und Experten haben zu den Dialogrunden beigetragen: Angela Bearth (ETH Zürich), Susanne Brunner (Agroscope), Anna Deplazes (Universität Zürich), Marc Dusseiller (dusjagr labs / Hackteria), Anna-Katharina Ehlert (Reatch / rqmicro AG), Silke Fuchs (TargetMalaria / Imperial College London), Christine Heller (swisspatat), Yolanda Schaerli (Universität Lausanne), Mauro Tonolla (SUPSI/Universität Genf).
Moderation: changels.ch
Die Veranstaltung "Gentechnologie? Und Sie?" wurde vom Forum Genforschung der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) organisiert.