Emissionshandel für Treibhausgase – quo vadis?
Podiumsdiskussion am 12. Mai 2011, 17.30 - 19.30 an der ETH Zürich
Die internationalen Verhandlungen über eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls nach 2012 scheinen nicht vom Fleck zu kommen. Hat der erst mit dem Kyoto-Protokoll ins Leben gerufene grenzüberschreitende Handel mit CO2-Zertifikaten bereits wieder ausgedient? Ist die verbreitete Skepsis gegenüber solchen Zertifikaten gerechtfertigt? Wird dabei bloss mit «heisser Luft» Geld gemacht? Hält der internationale CO2-Handel reichere und ärmere Länder nur davon ab, zuhause eine griffige Klimapolitik umzusetzen? Oder ist er ein Instrument, das beide Seiten dazu bringt, insgesamt mehr Klimaschutz zu betreiben?
Auch das Emissionshandelssystem für Unternehmen in der EU schlittert von Krise zu Krise: Gestohlene und rezyklierte Emissionsrechte, Mehrwertsteuerbetrug und Speku–lationsvorwürfe bringen den Ansatz zunehmend in Verruf, über ein Emissionsziel für Treibhausgase einen knappen Markt und damit einen Preis für CO2 zu schaffen. Sind diese Probleme ein Konstruktionsfehler des Emissionshandelssystems? Oder sind es nur Kinderkrankheiten eines neuen Marktes, die leicht geheilt werden können?
Wie soll sich die Schweiz in diesem von Unsicherheiten und Verunsicherung geprägten Umfeld verhalten? Ist der Kauf aus dem Ausland stammender Zertifikate über 2012 hinaus eine Option? Soll die Schweiz am EU-Emissionshandelssystem teilnehmen? Die Veranstaltung bietet eine offene, sachliche Diskussion dieser kontroversen Themen.