Tandem in Thun mit Schulen des MINT-Netzwerks
Austausch zum Thema Interdisziplinarität in den MINT-Fächern und Wissenschaftskultur
Im Jahr 2023 haben sich vier Schulen aus dem MINT-Label-Netzwerk dazu entschlossen, an einem Austausch untereinander teilzunehmen. Am 28. März fand das erste Tandem am Gymnasium Thun statt, mit einem Besucher der Kantonsschule Im Lee aus Winterthur, zwei Vertretern des Gymnasiums Kirschgarten aus Basel und 2 Vertretern des Gymnasiums Neufeld aus Bern.
Der Besuch des Gymnasiums Thun brachte den Besuchern die dort angebotenen Projekte zur Förderung der MINT-Fächer und die interdisziplinären Anlässe näher. Daniel Brunner (Biologie) und Thomas Hari (Chemie) stellten uns im Laufe des Tages ihre innovativen und ehrgeizigen Projekte vor.
MINT-Zertifikat
Während ihrer Schulzeit können die Schülerinnen und Schüler neben ihrer Matura ein zusätzliches "MINT-Zertifikat" erwerben. Um es zu erhalten, müssen 100 Punkte gesammelt werden. Durch einen guten Notendurchschnitt in allen naturwissenschaftlichen Fächern, die Wahl eines zusätzlichen Wahlfachs oder die Teilnahme an bestimmten MINT-Projekten können diese Punkte erreicht werden. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler pro Jahr interessieren sich für den Erwerb dieses Zusatzzertifikats, das auch denjenigen zugänglich ist, die keine Schwerpunktfach in den Naturwissenschaften gewählt haben.
Interdisziplinarität
Die Thuner Lehrer, die vom sogenannten "PBL"-Konzept (Problem Based Learning) fasziniert sind, zeigten Beispiele für Themen, die verwendet werden, um Biologie und Chemie, aber auch Physik oder Medizin oder sogar Sport oder Handarbeit mit wissenschaftlichen Projekten zu verbinden. Es geht zum Beispiel darum, die Herstellung eines Langbogens zu verstehen, die Holzstruktur, die Konstruktion und dann die physikalischen Kräfte, die bei einem Schuss auftreten, zu begreifen und erleben. Es geht auch darum, den Aufbau der Schneedecke mit einem Speise-Eis zu vergleichen, oder ein Kochrezept auf biologischer (das verwendete Gemüse) und chemischer Ebene (die Reaktion, die das Kochen ermöglicht oder den Geschmack extrahiert) zu verstehen. Bei einigen dieser Projekte arbeiten die Lehrkräfte mit externen Partnern zusammen, z. B. mit der Universität Bern und ihrem Institut für Rechtsmedizin oder mit anderen Universitäten und Vereinen zur Förderung der Wissenschaft (SimplyScience, EPFL, UniNE).
Vermittlung an jüngere Schüler
Die Lehrkräfte des Gymnasiums Thun sind dankbar für diese Kontakte und den Austausch mit Institutionen der Tertiärstufe, und deshalb möchten auch sie ihr Wissen und ihre Leidenschaft an die Sekundarstufe I und die Primarstufe in ihrer Region weitergeben können. In den letzten Jahren wurden verschiedene Formate getestet, unter anderem mit einem "CSI Thun"-Tag, der sich an Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schulzeit richtet und bei dem sie unter Einsatz ihrer Kompetenzen in Biologie, Chemie, Geografie, Mathematik, und Informatik ein Kriminalfall lösen müssen.
Optionen
Ich kann diesen Artikel nicht beenden, ohne die Meeresbiologiewoche in Kroatien zu erwähnen, bei der Schülerinnen und Schüler mit dem Schnorcheln und vor allem mit der Feldbiologie und Meeresökologie vertraut gemacht werden.
Auch das Angebot an Kursen mit wissenschaftlichen Schwerpunkten im MINT-Freifach ist gross, so kann man beispielsweise eine "Wortuhr" selbst bauen und programmieren.
Der Tandemtag war reich an interdisziplinären Ideen und zeigte den Besuchern viele Beispiele für faszinierende Projekte, die jedoch von den Lehrkräften, die sie organisieren, ein echtes Engagement verlangen. Wir spürten eine echte Leidenschaft für die Naturwissenschaften und die Vermittlung dieser Leidenschaft ist am Gymnasium Thun in guten Händen.
Contact
Caroline Geissbühler
SCNAT
Commission for the Promotion of Young Talents
House of Academies
PO Box
3001 Bern
Switzerland