Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel in Europa
Eine wissenschaftliche Perspektive der Bewertung potenzieller Risiken für die menschliche Gesundheit
Pflanzenschutzmittel wie Insektizide und Herbizide werden in der Landwirtschaft zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt. Auf EU-Ebene sollen die Zulassungsverfahren sicherstellen, dass diese Produkte nicht gesundheitsschädlich sind. Auf Ersuchen des EU-Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit haben die europäischen Akademien die bestehenden Methoden und Verfahren hinsichtlich der Identifikation möglicher Verbesserungen geprüft.
In ihrem Bericht schlagen die Akademien vor, drei Elemente weiter zu verbessern: wissenschaftliche Daten, die Risikoeinschätzungen zugrunde liegen; Methoden, mit denen diese Daten analysiert werden; sowie Organisation der Bewertungsverfahren und Aufgabenverteilung. Auf der Grundlage dieses Berichts macht die Group of Chief Scientific Advisors der EU Empfehlungen zur Reform der Beschlussfassungsmechanismen betreffend die Landwirtschaft, um Europa für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion fit zu machen. Die Empfehlungen bezwecken, «unsere sehr hohen Standards der Lebensmittelsicherheit und des Umweltschutzes aufrechtzuerhalten und zu verbessern sowie das Vertrauen in die wissenschaftliche Risikobewertung wiederherzustellen», kommentierte Carlos Moedas, Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, die beiden erwähnten Dokumente.
Zur Untermauerung politischer Entscheidungen hat die Europäische Kommission den Scientific Advice Mechanism (SAM) etabliert. In diesem Rahmen stellen die Europäischen Akademien über das Konsortium SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies), zu dem auch die Akademien der Wissenschaften Schweiz gehören, wissenschaftliche Expertise zur Verfügung.
Ausgabe / Band: SAPEA Evidence Review Report, No. 3
Seitenangabe: 123
Standard-Nummer: ISBN 978-3-9819415-5-5 / DOI 10.26356/plantprotectionproducts