Wissenschaftskultur
Die heutige Kultur in der Wissenschaft hat viele problematische Aspekte und muss tiefgreifend verändert werden. Die SCNAT setzt sich für Rahmenbedingungen ein, die kreatives und solides Forschen und einen offenen Austausch fördern. Sie schärft das Bewusstsein für die ethische Verantwortung der Wissenschaft und erstellt Leitlinien für die wissenschaftliche Arbeit und deren Nutzung.
Die Wissenschaftskultur ist ein breiter Begriff. Die SCNAT versteht darunter das durch unterschiedliche Einflüsse geprägte Umfeld und dessen Rahmenbedingungen, welche die wissenschaftliche Tätigkeit und das Zusammenarbeiten der Forschenden leiten und prägen. Eine moderne Wissenschaftskultur ist eine notwendige Voraussetzung, damit die Schweiz als Forschungs- und Wissensplatz attraktiv bleibt und damit die Wissenschaft ihre Verantwortung als Teil der Gesellschaft wahrnehmen kann.
Beurteilung wissenschaftlicher Leistungen
Die SCNAT macht sich für eine differenziertere Beurteilung wissenschaftlicher Leistungen stark, die über die heutigen quantitativen Messgrössen hinausgeht. Sie unterstützt die Einführung ergänzender qualitativer und gesellschaftsrelevanter Kriterien. Als wichtiges Bewertungskriterium erachtet sie insbesondere das Engagement für den Dialog mit der Gesellschaft.
Offene und transparente Wissenschaft
Die SCNAT begrüsst Bestrebungen, wissenschaftliche Daten, Methoden, Resultate und Publikationen frei zugänglich zu machen. Sie setzt sich dafür ein, dass Forschungsresultate für die Öffentlichkeit verständlich aufbereitet werden. Die SCNAT unterstützt zudem Initiativen, der Bevölkerung Einblicke in die Erarbeitung wissenschaftlicher Ergebnisse zu geben oder selbst daran mitzuwirken.
Engagements der SCNAT
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Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT)
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3001 Bern
Aktuell

Die SCNAT setzt auf Open Access
Die SCNAT setzt sich für den offenen Austausch wissenschaftlicher Informationen ein. Alle Periodika der Mitgliedsgesellschaften sollen deshalb frei zugänglich sein.
Bild: PixabayPublizieren geht über Studieren
Das wissenschaftliche Publikationssystem hat fragwürdige Seiten: Je mehr Artikel eine Forscherin in anerkannten Fachzeitschriften veröffentlichen kann und je öfter ein in einer Fachzeitschrift publizierter Artikel von Kollegen zitiert wird, desto mehr steigt das Ansehen der Forscherin. Diese Probleme sind bekannt. Deswegen gibt es zum Beispiel die sogenannten Dora-Prinzipien, die bei Anstellungen an Hochschulen beachtet werden sollen: Nicht wer in grossen Publikationen wie Nature oder Science veröffentlicht hat, soll Vorrang haben, sondern wer durch Inhalt überzeugt. Das ist ein erstrebenswertes Ideal, von dem die Praxis aber bisweilen weit entfernt scheint.

Ein gemeinsamer Kodex für die Wissenschaftliche Integrität
swissuniversities, der Schweizerische Nationalfonds und Innosuisse, die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung, haben unter der Federführung der Akademien der Wissenschaften Schweiz gemeinsam einen Kodex für Wissenschaftliche Integrität erarbeitet. Er berücksichtigt neue Entwicklungen in der Wissenschaft, erleichtert die Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg und stärkt die Qualitätssicherung in der Forschung.
Bild: Push'nPull, a+
Frauen in der Wissenschaft
Frauen machen die Hälfte der Masterabschlüsse an Schweizer Hochschulen. Auf Professurstufe finden sich gerade mal noch ein Viertel Frauen. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz engagieren sich für eine bessere Gender-Balance in Bildung, Forschung und Innovation und machen mit regelmässigen Veranstaltungen auf das Thema aufmerksam.