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Vom Physik- ins Politlabor

Wer Physik studiert, hat in der Regel nicht eine politische Karriere vor Augen. So war es auch bei Barbara Schaffner – und kam dann doch anders: Heute bringt die 55-jährige ihr naturwissenschaftlich geschultes Denken als Nationalrätin in die Energie- und Verkehrspolitik ein.

Barbara Schaffner

Das Videoporträt befindet sich unten.

Nach ihrer Schulzeit in Anglikon und Wohlen (AG) schlug Barbara Schaffner den akademischen Weg ein: Sie studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich Physik und spezialisierte sich in einem Nachdiplomstudium auf Medizinphysik. Am Paul Scherrer Institut, einem grossen Forschungsinstitut des ETH-Bereichs in Villigen (AG), promovierte sie zum therapeutischen Nutzen von Protonenstrahlen, die zur Bekämpfung von Krebstumoren eingesetzt werden. Fast zehn Jahre arbeitete sie anschliessend in Baden bei einem Medizintechnik-Unternehmen.

«Doch dann kam die Klimakrise dazwischen», erzählt Barbara Schaffner mit einem Schmunzeln. Sie machte mit einem ETH-Masterstudium in Energiewissenschaften einen beruflichen Neubeginn. Fortan leitete sie Photovoltaikprojekte und machte sich später mit einem Büro für Energieberatung selbständig.

Parallel brachte sie ihre Expertise in die Politik ein, dies als Stimme der Grünliberalen Partei, der sie seit der Gründung im Jahr 2004 angehört. Ab 2011 politisierte sie im Zürcher Kantonsrat, seit 2018 ist sie Gemeindepräsidentin der 3000-Seelen-Gemeinde Otelfingen im Zürcher Unterland. Ein Jahr später schaffte sie den Sprung nach Bern in den Nationalrat; ein Mandat, das sie bei den Wahlen im Herbst 2023 zu verteidigen sucht. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Energie- und in der Verkehrspolitik.

Der Wechsel von der Physik in die Politik mag verblüffen. Vielleicht ist er aber auch Ausdruck davon, dass die Mutter von zwei erwachsenen Kindern in ihrem Leben immer wieder bereit war, Neues anzupacken. Sie plante ihr Eigenheim im energieeffizienten MINERGIE-Standard und baute später – nach ihrem ETH-Studium in Energiewissenschaften – selbst eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach. Die Begeisterung für den Segelsport brachte sie bis in die Inselwelt des Südwestpazifiks. Zweimal segelte sie als verantwortliche Skipperin einer Segeljacht über den Atlantik.

Author: Bendikt Vogel

Einige persönliche Fragen an Barbara Schaffner:

Wo möchten Sie leben?
An einem warmen Ort mit viel Grün und Wasseranstoss

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Auf dem Bug eines Segelschiffes sitzen und Delfine beobachten

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Missgeschicke

Was ist für Sie das größte Unglück?
Angehörige verlieren

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Nelson Mandela

Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Durch meinen Garten streifen

Ihre Lieblingsblume?
Kugeldistel

Ihr Lieblingsvogel?
Meine Appenzeller Barthühner

Was verabscheuen Sie am meisten?
Hinterlist und Intrigen

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Fliegen wie ein Vogel

Wie möchten Sie gern sterben?
Vor meinen Kindern

Ihr Motto?
Die Zukunft sollte man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen. (Antoine de Saint-Exupéry)

Barbara Schaffner

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