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2030: Der Schweizer Tourismus im Klimawandel.

Die Klimaänderung gehört zu den grössten Herausforderungen unserer Zeit. Schweiz Tourismus hat sich im Rahmen einer Projektgruppe eingehend mit der Thematik befasst. Im Bericht «2030: Der Schweizer Tourismus im Klimawandel» werden die Grundlagen, die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken, das Commitment für den Schweizer Tourismus, Verminderungsstrategien und Anpassungsstrategien sowie ein Aktionsplan vorgestellt.

Teaser: 2030: Der Schweizer Tourismus im Klimawandel.

Schlussfolgerungen:
- Die Klimaänderung mit einer zunehmenden generellen Erwärmung und gleichzeitig veränderten Niederschlägen wird als reale Veränderung ernst genommen. Man ist sich bewusst, dass der rasche Entwicklungsverlauf der aktuellen Klimaänderung weitgehend vom Menschen verursacht ist.

- Der Tourismus ist wichtiger Verursacher von CO2-Emissionen als bedeutendstes Klimagas. Gleichzeitig ist der Schweizer Tourismus ein zentraler Betroffener des Klimawandels. Deshalb ist der Tourismus aufgerufen, eine aktive Klimapolitik zu betreiben.

- Die Klimaänderung betrifft beinahe alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Der Tourismus als Querschnittsphänomen ist deshalb nicht nur von direkten, sondern auch von indirekten Effekten bezüglich Land-, Forst- oder Wasserwirtschaft tangiert.

- Der Tourismus hat sich an den ökonomischen, sozialen, ökologischen sowie politischen Entwicklungen zu orientieren und hat insbesondere Veränderungen der sozialen Werte und neue Konsumtrends zu berücksichtigen.

- Der Tourismus ist ein zentraler Betroffener des Klimawandels, insbesondere wegen der abnehmenden Schneesicherheit in unteren Lagen und der seltener werdenden Winteratmosphäre, den zunehmenden Wetterkapriolen und Wärmeperioden, dem Gletscherschwund und dem weichenden Permafrost, möglichen Landschaftsveränderungen und zunehmenden Naturgefahren.

- Die Klimaänderung eröffnet dem Schweizer Tourismus auch Chancen, die er innovativ nutzen kann, ohne gleichzeitig den Klimaschutz zu gefährden. Dabei handelt es sich unter anderem um die Konzentration des Wintersports auf hochgelegene Destinationen, die neue Popularität der Sommerfrische, veränderte Konkurrenzverhältnisse zwischen dem Mittelmeer und den Alpen durch mehr Sonnentage im Sommer und einem milderen Klima in Mitteleuropa.

- Der Tourismus ist bereit, zur Verminderung der Klimagase beizutragen, sei es durch Energiesparmassnahmen, durch die Förderung klimafreundlicher Verkehrsträger, durch technische Innovationen, durch Lenkungsabgaben auf CO2-Emissionen oder durch Kompensationen von Klimagasen.

Der Tourismus hat unzählige Möglichkeiten, sich laufend und vorausschauend der Klimaänderung anzupassen, angefangen bei der Entwicklung neuer Angebote über die Weiterentwicklung und Sicherung des Schneesports, die Verstärkung der Gefahrenabwehr durch technische Massnahmen, die Verminderung von Risiken durch organisatorische Massnahmen, einer klaren Positionierung mit gezieltem Marketing bis hin zur Sensibilisierung der Branche und der breiten Bevölkerung.

Quelle: Hansruedi Müller/Fabian Weber, Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) der Universität Bern, 2008. 2030: Der Schweizer Tourismus im Klimawandel. 32 S.

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