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Tundrapflanzen reagieren stark auf Klimawandel

Tundrapflanzen reagieren stark auf Klimawandel

ITEX-Fläche Alexandra Fiord auf Ellesmere Island (Nunavut, Kanada) in der Hocharktis
Bild: slf; Esther Frei

Ein internationales Experiment dokumentiert seit 30 Jahren weltweit, wie sich die Tundravegetation infolge des Klimawandels verändert – darunter ein vom SLF betreuter Standort im Val Bercla. Aktuelle Resultate sind in einer kürzlich erschienenen Sonderausgabe von Arctic Science zusammengefasst.

Ob arktisch oder alpin – die Tundravegetation verändert sich rasch und deutlich als Reaktion auf den Klimawandel. Infolge der höheren Temperaturen werden die Pflanzen meist grösser, und vor allem bei spät blühenden Arten verschiebt sich die Blütezeit nach vorne. Dadurch verkürzt sich in der Tundra gesamthaft die Blühsaison, was sich wiederum auf bestäubende Insekten auswirken könnte. Doch auch die Zusammensetzung der Pflanzenarten verändert sich. So haben sich vielerorts Zwergsträucher auf Kosten von Moosen und Flechten ausgebreitet. In der Folge verringert sich die Rückstrahlfähigkeit (Albedo) der Landoberfläche; es wird mehr Sonnenlicht absorbiert und das Gebiet erwärmt sich lokal noch stärker.

Henry, G.H.R.; Hollister, R.D.; Klanderud, K.; Björk, R.G.; Bjorkman, A.D.; Elphinstone, C.; Jónsdóttir, I.S.; Molau, U.; Petraglia, A.; Oberbauer, S.F.; Rixen, C.; Wookey, P.A., 2022: The International Tundra Experiment (ITEX): 30 years of research on tundra ecosystems. Arctic Science, 8, 3: 550-571. doi: 10.1139/as-2022-0041

Kontakt: rixen@slf.ch

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