Prix Schläfli 2020 für die vier besten naturwissenschaftlichen Dissertationen
Die Umlaufbahn von Zwerggalaxien, Kräfte in Materialien wie Teflon, die Geschichte anhand von Pollen, eine neue Schutzschicht an Wurzelspitzen – die Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) zeichnet die vier wichtigsten Einsichten von jungen Forschenden an Schweizer Hochschulen mit dem Prix Schläfli 2020 aus. Alice Berhin (Biologie), Oliver Müller (Astronomie), Robert Pollice (Chemie) und Fabian Rey (Geowissenschaften) erhalten den Preis für Erkenntnisse im Rahmen ihrer Dissertationen. Vier der Kandidierenden für den Prix Schläfli wurden zudem auserkoren, als Young Scientists am international prestigeträchtigen 70. Lindauer Treffen der NobelpreisträgerInnen teilzunehmen.

Eine komplett neue Struktur an Pflanzenwurzeln entdeckte Alice Berhin in ihrer Dissertation an der Universität Lausanne, im 21. Jahrhundert eine Sensation. Dass Zwerggalaxien sich auch geordnet um ihre Zentralgalaxien bewegen können, zeigte Oliver Müller in seiner Dissertation an der Universität Basel – und fordert damit das Standardmodell der Kosmologie heraus. Wie Materialien wie Perfluoralkane, dazu gehört Teflon, zusammenhalten, analysierte Robert Pollice in seiner Dissertation an der ETH Zürich – ein erster Schritt, um Umweltbelastung und Gesundheitsrisiken zu reduzieren. So genau wie kaum je zuvor beschrieb Fabian Rey in seiner Dissertation an der Universität Bern die Landnutzungs- und Vegetationsgeschichte zweier Seen aus dem bernischen Mittelland, dem Burgäschisee und dem Moossee. Dazu analysierte er Hunderttausende von Pollenkörnern.
Mit dem Prix Schläfli werden jährlich die vier besten Dissertationen in den Naturwissenschaften ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1866 vergeben. Seit 2019 werden aus den Kandidaturen für den Prix Schläfli auch die Kandidatinnen und Kandidaten der Schweiz für die Lindauer Nobelpreisträgertagung nominiert. An der Tagung diskutieren jährlich 30 bis 40 Nobelpreisträgerinnen und –träger mit jungen Forschenden. Die für 2020 geplante Tagung wurde wegen der Covid-19-Pandemie auf 2021 verschoben.
Dazu gehört

The Swiss Academy of Sciences (SCNAT) has awarded the Prix Schläfli 2020 to the four most important insights gained by young researchers at Swiss universities. Alice Berhin has been awarded by the Prix Schläfli "Biology" 2020 for her discovery of a completely new structure of plant roots in her dissertation at the University of Lausanne – a 21st century sensation.
Bild: Alice Berhin
The Swiss Academy of Sciences (SCNAT) has awarded the Prix Schläfli 2020 to the four most important insights gained by young researchers at Swiss universities. Fabian Rey has been awarded by the Prix Schläfli "Geosciences" 2020 for his description of the land use and vegetation history of the Burgäschi and Moos lakes from the Bernese region of the Swiss Plateau more precisely than ever before.
Bild: Thomas Stadler
Hunderttausende Pollenkörner hat Fabian Rey untersucht – und damit die Landnutzungs- und Vegetationsgeschichte so präzise analysiert wie kaum je zuvor. Dafür wird er mit dem Prix Schläfli in Geowissenschaften ausgezeichnet.
Bild: Thomas StadlerMit seiner Dissertation hat er ein Standardmodell der Kosmologie herausgefordert: Er konnte zeigen, dass Zwerggalaxien nicht immer chaotisch, sondern auch geordnet um die Hauptachse kreisen können. Dafür wird Oliver Müller mit dem Prix Schläfli in Astronomie ausgezeichnet.
Bild: Eva Schnider
Die Anatomie der Pflanzen ist beschrieben, dachte man. Und dann entdeckt Alice Berhin eine Art Schutzschicht an den Wurzelspitzen von Keimlingen. Dafür wird sie mit dem Prix Schläfli in Biologie ausgezeichnet.
Bild: Alice Berhin
Schon als Teenager heimste er Medaillen bei internationalen Chemie-Olympiaden ein. Jetzt kommt mit dem Prix Schläfli in Chemie eine weitere Auszeichnung dazu: Robert Pollice erhält sie für seine Erforschung von Materialeigenschaften, die beispielsweise in der Nanomedizin wichtig sind.