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Eine wirkungsvolle internationale Zusammenarbeit braucht Forschungs­partnerschaften mit Entwicklungs­ländern

Die Schweiz kann mit ihrer internationalen Zusammenarbeit mehr bewirken, wenn sie wissenschaftliche Erkenntnisse stärker miteinbezieht. In der Botschaft Internationale Zusammenarbeit 2025-28 fehle eine Strategie für die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft zur Nutzung und Förderung wissenschaftlicher Erkenntnisse, kritisieren Expertinnen und Experten der Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern in ihrer Stellungnahme.

Forschungspartnerschaft in Myanmar
Bild: Centre for Development and Environment (CDE), Lara Lundsgaard-Hansen

Die Internationale Zusammenarbeit der Schweiz trägt in einem äusserst komplexen, dynamischen und global vernetzten Umfeld weltweit zur Linderung von Armut und Not und zu nachhaltiger Entwicklung bei. In einem solchen Umfeld effizient, wirksam und in höchster Qualität zu operieren ist äussert herausfordernd. Die Schweizer Wissenschaft mit ihrer starken Präsenz und Vernetzung im Globalen Süden kennt die globalen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsherausforderungen und mögliche Lösungen gut. Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz sollte dieses Wissen basierend auf entsprechenden strategischen Vorgaben systematisch nutzen, sagen die Forschenden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse können eine kohärente Politik fördern

Damit die Schweiz ihre Ziele in der internationalen Zusammenarbeit erreicht, müssen alle entwicklungsrelevanten Politikbereiche wie etwa Wirtschaft, Handel und Steuern an einem Strang ziehen. Insbesondere der Rohstoffhandel und der Finanzmarkt der Schweiz haben einen grossen globalen Einfluss auf das Erreichen der Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele. Wie die Politikkohärenz verbessert werden kann, zeigt die Schweizer Forschung aufgrund von Analysen zu komplexen Wirkungsmechanismen zwischen verschiedenen Politikbereichen.

Langfristige, gemeinsame Förderinstrumente

Die Wissenschaft der Schweiz kann nur in Zusammenarbeit mit Forschenden aus Ländern mit tiefen Einkommen aktuelle globale Herausforderungen ganzheitlich erforschen und praktikable Lösungen mitentwickeln. Dazu braucht es eine langfristig stabile und strategisch ausgerichtete Förderung der Forschungszusammenarbeit mit Ländern des Globalen Südens. Entsprechende Förderinstrumente sollten von den Akteuren der Internationalen Zusammenarbeit (namentlich der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO) und der Wissenschaft (namentlich des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI und des Schweizerischen Nationalfonds SNF) gemeinsam entwickelt werden, fordern die Forschenden. Sowohl in der neuen Strategie zur Internationalen Zusammenarbeit der Schweiz wie auch in der neuen Botschaft für Bildung, Forschung und Innovation fehlt eine Strategie für eine solche Zusammenarbeit.

In der Vergangenheit gab es solche gemeinsame Förderinstrumente. Das Research for Development Programm (R4D), welches während 10 Jahren vom SNF und der DEZA finanziert und koordiniert wurde, ist ein Beispiel eines Förderprogramms, das umfassende Erkenntnisse zu globalen Herausforderungen und möglichen Lösungen generierte und gleichzeitig die Wissenschaft in diesem Bereich stärkte. Das Nachfolgeprogramm SOR4D dagegen wird nur noch über die DEZA finanziert und fokussiert entsprechend weniger auf die Stärkung der Wissenschaft. Durch eine strategische Planung könnten bei solchen Programmen die Nutzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Beitrag zur Stärkung der Wissenschaft optimiert werden.

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