Forschung mit Krankheitserregern – Bewilligungsverfahren
Alle Blutzellen müssen laufend erneuert werden, ausge- hend von einigen wenigen Stammzellen im Knochenmark. Dies bedeutet, dass jede Krankheit, die einen der Blutzell- typen befällt, im Prinzip durch eine Behandlung dieser Stammzellen behebbar sein kann. In der Gentherapie forscht man deshalb intensiv nach Möglichkeiten, die es erlauben, "heilende" (therapeutische) Gene in Blutstamm- zellen einzuschleusen. Vielversprechendstes Werkzeug für diesen Gentransfer ist paradoxerweise das AIDS auslösende HI-Virus. Dieses hat nämlich die sehr wichtige Eigenschaft, dass es auch Zellen im Ruhezustand (d. h. Zellen, die sich nicht teilen) befallen und seine Erbsubstanz in die DNA der Zelle ein- bauen kann. Blutstammzellen sind aber fast ausschliess- lich ruhende Zellen, d. h. sie können mit anderen Gen- transfer-Vektoren kaum erreicht werden.