Hin zu einem Plastik-Abkommen
Unser Planet ertrinkt in Plastik: 2019 wurden mehr als 353 Mio. Tonnen Plastikabfälle produziert. Ohne drastische Gegenmassnahmen werden laut OECD es bis 2060 jährlich 1’014 Mio. Tonnen sein, die Gewässer und Land verschmutzen. Gegen dieses ernsthafte globale Umweltproblem strebt die UNO ein Abkommen an.
Ein wichtiges Treffen dazu findet im April 2024 statt. Zur Unterstützung dieser Verhandlungen machen europäische Wissenschaftsakademien 10 Empfehlungen, darunter:
- Zielfestlegung zur Verringerung der Plastikproduktion
- Sicherstellung der Wiederverwendbarkeit, Rezyklierbarkeit oder Kompostierbarkeit (Kreislaufwirtschaft)
- Internalisierung aller Umwelt-, Sozial- und Gesundheitskosten in den Preis für Neuprodukte
- Anreizsetzung zur Verhaltensänderung bei Verbrauchern durch Produktdesigner und Einzelhändler
- Verbot der Zugabe von Mikroplastik zu Produkten
- Anreizsetzung zur Zusammenarbeit von Unternehmen bei Pfandsystemen
- Ausweitung der Herstellerverantwortung auf alle Kosten bei der Abfallbewirtschaftung
Die Dringlichkeit von Massnahmen unterstreicht András Báldi, Co-Autor dieser Empfehlungen: «Kunststoffe verrotten nicht, sie zerfallen nur in kleinere Teile und zersetzen sich nicht. Die so entstehenden Mikro- und Nanoplastikteilchen haben sich inzwischen überall auf der Erde ausgebreitet und befinden sich sogar in unserem Körper.»
Ausgabe / Band: EASAC Commentary
Seitenangabe: 17 S.
Standard-Nummer: https://doi.org/10.1553/EASAC_Plastics_2024
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Dr. Roger Pfister
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